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Was Erfolgreiche erfolgreich macht

Was Erfolgreiche erfolgreich macht

Erfolg…

ist zunächst ein­mal Ein­stel­lungs­sa­che, egal ob es dar­um geht, sich einer Her­aus­for­de­rung zu stel­len, eine sich bie­ten­de Gele­gen­heit beim Schop­fe zu packen oder aus einer über­ra­schen­den Ver­än­de­rung das Bes­te zu machen. Es gibt Men­schen, denen fällt genau das sehr leicht. Ande­re dage­gen trau­en sich nicht oder hadern mit sich. Selbst­wirk­sam­keit ist das, was die einen haben und an dem es den ande­ren man­gelt. Wer die Res­sour­ce Selbst­wirk­sam­keit besitzt, ver­fügt über einen unbe­irr­ba­ren Glau­ben (einen oder meh­re­re Glau­bens­sät­ze), dass er sol­chen und ande­ren Situa­tio­nen gewach­sen ist und die auf ihn zukom­men­den Her­aus­for­de­run­gen auf sei­ne Art und Wei­se bewäl­ti­gen kann. Sol­che Men­schen schöp­fen ihr Selbst­ver­trau­en aus dem Ver­trau­en auf ihre eige­ne Kompetenz.

Hans im Glück

Im Mär­chen „Hans im Glück“ der Gebrü­der Grimm erhielt Hans als Lohn für sie­ben lan­ge Jah­re har­te Arbeit einen gro­ßen Klum­pen Gold. Die­sen tausch­te er gegen ein Pferd, das Pferd gegen eine Kuh, die Kuh gegen ein Schwein, das Schwein gegen eine Gans, und die Gans gab er schluss­end­lich für einen Schleif­stein mit­samt einem ein­fa­chen Feld­stein her. Von Stück zu Stück hat er auf sei­nem Heim­weg schein­bar weni­ger Schwie­rig­kei­ten. Zuletzt fie­len ihm die Stei­ne in den Brun­nen, als er dar­aus trin­ken woll­te. Doch statt sich über den Ver­lust zu ärgern, war Hans sogar froh, die Last end­lich los zu sein.  “So glück­lich wie ich, rief er aus gibt es kei­nen Men­schen unter der Son­ne. Mit leich­tem Her­zen und frei von aller Last ging er nun fort, bis er daheim bei sei­ner Mut­ter ange­kom­men war.

Zunächst ein­mal scheint das Ver­hal­ten von Hans jeder Logik und Kon­ven­ti­on zu wider­spre­chen, was zunächst für vie­le Leser irri­tie­rend ist. Die meis­ten Men­schen sehen nur die nega­ti­ven Aspek­te sei­ner Situa­ti­on. Hans dage­gen schaut auf das Posi­ti­ve. In zahl­rei­chen Lebens­la­gen ent­schei­det näm­lich die Ein­stel­lung über Erfolg oder Nie­der­la­ge. Der Phi­lo­soph Lud­wig Mar­cu­se schrieb zu Hans im Glück: „… man besitzt das Glück weder im Gold noch im Schwein noch im Stein. Vie­les kann einen glück­lich machen; aber kein Gut macht einen glück­lich in jeder Bezie­hung.

Die per­sön­li­che Ein­stel­lung lässt sich beein­flus­sen, sowohl von außen – in Form erleb­ter Erfol­ge – als auch von innen. Wer sich etwa ein­re­det, etwas nicht zu kön­nen oder zu schaf­fen, wird es letzt­end­lich wahr­schein­lich auch wirk­lich nicht schaf­fen. Die­ses Phä­no­men kennt man im All­ge­mei­nen unter dem Begriff der selbst­er­fül­len­den Pro­phe­zei­ung. Unse­re Ein­stel­lun­gen und Glau­bens­sät­ze haben Ein­fluss auf unser Den­ken und Handeln.

Wahrnehmung und Einstellung

Die Spra­che prägt unse­re Wahr­neh­mung und Ein­stel­lung und umge­kehrt. Glau­bens­sät­ze haben daher auch nichts mit reli­giö­sen oder ideo­lo­gi­schen Über­zeu­gun­gen oder Sys­te­men zu tun. Es sind viel­mehr Aus­sa­gen und Leit­sät­ze, mit denen unser Gehirn Wahr­neh­mun­gen und die Ver­ar­bei­tung von Infor­ma­tio­nen orga­ni­siert. So gibt es Glau­bens­sät­ze, die uns in unse­ren Wahl­mög­lich­kei­ten ein­schrän­ken und ande­re wie­der­um, die uns posi­tiv beein­flus­sen.

Das dem zugrun­de lie­gen­de Prin­zip ist rela­tiv ein­fach und im Kon­struk­ti­vis­mus fest ver­an­kert: Wenn Spra­che unse­re Art der Wahr­neh­mung prägt, dann gilt das auch für die Spra­che, mit der wir gedank­lich mit und über uns selbst spre­chen. Eine posi­ti­ve Wir­kung setzt selbst­ver­ständ­lich nicht sofort nach ein paar weni­gen Wie­der­ho­lun­gen ein. Nach­hal­ti­ge Wir­kung erzeugt man durch einen indi­vi­du­ell pas­sen­den Glau­bens­satz, den man sich immer wie­der vor Augen führt und sich damit aktiv und am bes­ten täg­lich aus­ein­an­der­setzt. Da Spra­che unse­re Wahr­neh­mung prägt, ist nach viel­fa­cher Wie­der­ho­lung und Trai­ning (Selbst­sug­ges­ti­on) der Erfolg deut­lich spür­bar und vor allem nachhaltig.

Blockierende Glaubenssätze

In unse­ren Semi­na­ren und Coa­chings geht es häu­fig auch um blo­ckie­ren­de Glau­bens­sät­ze. Weder stär­ken noch moti­vie­ren sol­che Glau­bens­sät­ze. Blo­ckie­ren­de Glau­bens­sät­ze hal­ten uns von der Errei­chung unse­rer Zie­le und Träu­me ab und beschrän­ken uns in unse­ren poten­ti­el­len Ent­fal­tungs­mög­lich­kei­ten. Das schlim­me dabei ist, dass die meis­ten Men­schen die­se Art von blo­ckie­ren­den Glau­bens­sät­zen als sol­che oft­mals gar nicht erken­nen. Die fol­gen­de Lis­te blo­ckie­ren­der Glau­bens­sät­ze soll dir dabei hel­fen, dei­ne eige­nen Glau­bens­sät­ze zu erken­nen. Sei bit­te ehr­lich zu dir selbst und fra­ge dich, ob du fol­gen­de Sät­ze so oder in abge­wan­del­ter Form kennst:

„Das schaf­fe ich nicht.“ Alle Bemü­hun­gen wer­den ver­ge­bens sein, wenn die unbe­wuss­te Über­zeu­gung vor­herrscht, es ohne­hin nicht zu schaf­fen (Hilf­lo­sig­keit).

„Lohnt sich das über­haupt?“ Ein sehr boh­ren­der Glau­bens­satz, der uns von der Ziel­er­rei­chung abhält, obwohl wir über alle Fähig­kei­ten und Res­sour­cen ver­fü­gen und auch das „Wie“ ken­nen. Mit die­sem Glau­bens­satz kann man fast aus­nahms­los jedes Pro­jekt – ob beruf­lich oder pri­vat – schei­tern las­sen. Eine adäqua­te Ant­wort auf die Fra­ge erhält man im Übri­gen jedoch immer erst, wenn das gesteck­te Ziel erreicht wurde.

„Was wer­den die Ande­ren den­ken?“ Wer sei­ne Zie­le und das Errei­chen sei­ner Zie­le von der ver­mu­te­ten Mei­nung ande­rer abhän­gig macht, kommt nur schwer vor­an. Letzt­end­lich ist aber nur wich­tig, ob du selbst hin­ter dei­nem Ziel stehst oder nicht.

„Ich habe kei­ne Zeit für so etwas.“ Das ist eigent­lich nur eine Aus­re­de, mehr nicht. Es gibt sel­ten den rich­ti­gen Zeit­punkt für die meis­ten Din­ge im Leben. Wenn du dich wirk­lich um etwas bemühst und dein Ziel errei­chen möch­test, wirst du auch Mit­tel und Wege fin­den, dies in dei­nen All­tag zu integrieren.

„Ich bin nicht gut genug.“ (Wert­lo­sig­keit). Das ver­meint­li­che Tot­schlag-Argu­ment schlecht­hin. Das vor­han­de­ne Poten­ti­al bleibt unge­nutzt, weil du dei­nen eige­nen Fähig­kei­ten und Qua­li­fi­ka­tio­nen nicht ver­traust. Wie soll eigent­lich jemand ande­res glau­ben, dass du einer Auf­ga­be gewach­sen bist, wenn du es selbst nicht tust?

„Aber was wäre, wenn…“ So eine Fra­ge kann zu einer wah­ren Last wer­den, vor allem wenn sich die Gedan­ken immer wie­der um die­se Fra­ge dre­hen und es schein­bar kei­nen Aus­weg mehr aus die­sem Teu­fels­kreis gibt. Dar­über nach­zu­den­ken, wel­che Grün­de ein Miss­erfolg hat, ist durch­aus sinn­voll, um aus den Feh­lern der Ver­gan­gen­heit für die Zukunft zu ler­nen. Doch wer aus dem Grü­beln nicht mehr her­aus­kommt, steckt schnell in einer men­ta­len Sack­gas­se (Stuck-Sta­te). Wer sich nur an die Ver­gan­gen­heit klam­mert, fin­det kaum noch den Mut, etwas Neu­es aus­zu­pro­bie­ren und ver­passt dadurch wohl­mög­lich die Chan­ce sei­nes Lebens.

Motivierende und bestärkende Glaubenssätze

Erfolg­rei­che Men­schen dage­gen haben Glau­bens­sät­ze ver­in­ner­licht, die bestär­kend und moti­vie­rend auf sie wir­ken. Sie ermög­li­chen neue Denk­wei­sen und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten. Erfolg kommt zwar dadurch nicht auto­ma­tisch auf sie zu – auch erfolg­rei­che Men­schen arbei­ten hart für ihren Erfolg –, doch sie ver­fü­gen über die Moti­va­ti­on, Ener­gie und Sicher­heit, um das auch zu tun und ihre Zie­le zu errei­chen. Auch die­se Lis­te ist nicht abschließend.

„Mei­ne Zie­le sind für mich wich­tig und ich wer­de sie errei­chen.“ Die Zie­le sind für mich wich­tig. Damit ist eigent­lich schon alles gesagt. Das heißt auch, dass erfolg­rei­che Men­schen zunächst ein­mal nicht mit der Unter­stüt­zung ande­rer bei ihrer Ziel­er­rei­chung rech­nen. Es ist schön, wenn es die­se gibt und wird meis­tens auch dank­bar ange­nom­men. Schluss­end­lich aber bleibst du für das Errei­chen dei­ner Zie­le und dei­nes Erfolg selbst ver­ant­wort­lich!

„Ich habe die freie Ent­schei­dung, wie ich auf Ereig­nis­se reagie­re.“ Vie­le Men­schen haben das Gefühl, der Umwelt, den Ereig­nis­sen und den Umstän­den zu oft hilf­los aus­ge­lie­fert zu sein. Auch wenn sich die äuße­re Umstän­de nicht immer beein­flus­sen las­sen, liegt es aber in dei­ner Hand, wie du dar­auf reagierst und damit umgehst!

Ich ent­schei­de, ob ich mich ärge­re oder freue. Auch die­ser Glau­bens­satz zielt auf die Selbst­be­stim­mung und Selbst­wirk­sam­keit des Indi­vi­du­ums ab. In den meis­ten Situa­tio­nen hast du tat­säch­lich die Wahl, ob du sich ärgern sollst oder nicht. By the way: Wer jeman­den ärgern kann, hat Macht über ihn…

„Ich ent­schei­de, wer für mich wich­tig ist und wes­sen Mei­nung zählt.“ Du kannst selbst ent­schei­den, wel­che ande­ren Men­schen für dich wich­tig sind und wes­sen Mei­nung Gewicht hat.

„Mei­ne Wer­te prä­gen und lei­ten mei­ne Taten.“ Oft wer­den uns Wer­te von ande­ren Men­schen und Insti­tu­tio­nen vor­ge­ge­ben. Wir wer­den durch die­se geprägt oder las­sen uns von ihnen lei­ten. Es steht dir jedoch jeder­zeit frei, die­ses Spiel mit­zu­spie­len oder dei­ne eige­nen Wer­te zur Grund­la­ge für die eige­nen Hand­lun­gen und Taten zu machen.

„Ich gestal­te mei­nen Weg selbst.“ Sicher­lich kann man nicht alle Fak­to­ren beein­flus­sen und kon­trol­lie­ren. Das ändert aber nichts dar­an, sei­nen eige­nen Weg (sein eige­nes Ding) in allen Lebens­be­rei­chen im Rah­men der indi­vi­du­el­len Mög­lich­kei­ten selbst zu gestal­ten. Durch die­sen Glau­bens­satz kannst du sehr gut Hoff­nungs- und Hilf­lo­sig­keit vorbeugen.

„Ich set­ze mei­ne Zie­le selbst und ver­fol­ge sie auch kon­se­quent.“ Zie­le wer­den uns oft­mals von äuße­ren und inne­ren Instan­zen vor­ge­ge­ben, die wir dann errei­chen müs­sen. Ent­schei­dend aber ist, dass du dei­ne per­sön­li­chen Zie­le selbst setzt und kon­se­quent verfolgst.

„Jeder Schritt bringt mich mei­nem Ziel ein Stück näher.“ Ver­än­de­run­gen, egal ob beruf­lich oder pri­vat, sind manch­mal mit schein­ba­ren Rück­schrit­ten ver­bun­den. Sol­che Schrit­te kön­nen bei einer Ver­än­de­rung not­wen­dig sein. Sie sind jedoch nie­mals ein Rück­schlag oder gar ein Feh­ler, son­dern ein (wich­ti­ger) Teil der Ent­wick­lung zu Ihrem per­sön­lich Ziel. Manch­mal sind dafür auch schein­ba­re Umwe­ge notwendig.

Eine gute Nachricht: 

Glau­bens­sät­ze, vor allem blo­ckie­ren­de Glau­bens­sät­ze las­sen sich ver­än­dern. Die Arbeit mit Glau­bens­sät­zen und Ver­än­de­rung sind wesent­li­che Bestand­tei­le einer NLP-Mas­ter-Aus­bil­dung, wie wir sie bei­spiels­wei­se regel­mä­ßig anbie­ten. Auch im Coa­ching ist die Arbeit mit Glau­bens­sät­zen regel­mä­ßig The­ma. Wor­auf bei der Ver­än­de­rung von Glau­bens­sät­zen jedoch nie­mals ver­zich­tet wer­den soll­te, ist ein aus­führ­li­cher Öko­lo­gie-Check, in dem die Kon­se­quen­zen für sich selbst und das Umfeld über­prüft wer­den. Ein guter Öko-Check schützt uns vor mög­li­chen nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen, die wir viel­leicht im ers­ten Augen­blick der Eupho­rie über­se­hen haben könn­ten. Und so hin­der­lich auch blo­ckie­ren­de Glau­bens­sät­ze sein kön­nen, ver­birgt sich dahin­ter doch oft­mals eine posi­ti­ve Absicht, die bei der Ent­wick­lung eines neu­en Glau­bens­sat­zes zumin­dest berück­sich­tigt wer­den sollte.